10:45 bis 12:00 Uhr
Digi-Fellows sowie Akteurinnen und Akteure
von HND-BW und HAW BW e.V. haben
ihre Beispiele guter Praxis vorgestellt.
Einige der Präsentationen sind auf
dieser Seite als Download verfügbar.
WICKED PROBLEMS DURCH BLENDED LEARNING ADRESSIEREN: EIN HYBRIDES MODUL ZUR KLIMAKRISE
Dr. Nicole Aeschbach & Prof. Dr. Werner Aeschbach (Heidelberg School of Education/Universität Heidelberg)
Die Auseinandersetzung mit dem von vielfältigen Komplexitäten geprägten "wicked problem" Klimakrise gestaltet sich auch im Bildungskontext herausfordernd. Das Modul "Klimaphysik meets Bildung für nachhaltige Entwicklung" (BNE) verknüpft den aktuellen Sachstand der Klimawissenschaft mit den Zielen von BNE. Der Kurs für Studierende der MINT-Fächer greift wissenschaftlich wie gesellschaftlich relevante Fragestellungen auf und liefert forschungsorientierte Grundlagen zur fundierten Auseinandersetzung mit dem anthropogenen Klimawandel. Die fachwissenschaftlichen Kenntnisse werden unmittelbar in den Bildungs- und Kommunikationskontext gestellt. Um diese Multiperspektivität adäquat zu adressieren, verfolgt das Lernangebot einen Blended-Learning-Ansatz: Selbstlernelemente (Lernvideos und interaktive Aufgabenstellungen) werden mit Präsenzterminen verschränkt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gestalten auf dieser Basis digitale Lernmaterialien in einem eigenen Projekt.
BAULEITUNG UND AGILES PROJEKTMANAGEMENT
Prof. Dipl.-Ing. Christine Kappei & Dipl.-Ing. Arch. Ina Karbon (HfT Stuttgart)
Ziele des Lightning Talks:
DAS ONLINEZUGANGSGESETZ (OZG) IM KONTEXT DER BADEN-WÜRTTEMBERGISCHEN HOCHSCHULEN UND DESSEN KÜNFTIGEN AUSWIRKUNGEN AUF LEHRENDE UND STUDIERENDE
Ingrid Bohr & Zineta Topcagic (Kooperationsunterstützung bwUni.digital)
Die neuen Lehr- und Lernkonzepte bauen auf digitalen Tools und Medien auf, aber die Nachweise über Leistungen des Auslandssemesters müssen auf Papier mit Stempel und Unterschrift eingereicht werden? Passt das zusammen? Die Organisation des Studiums und damit die administrativen Abläufe bilden eine Basis für die Lehr-/Lernprozesse und sind nicht abzuschaffen. Mit dem Onlinezugangsgesetz (OZG) hat die Digitalisierung dieser Prozesse – getrieben von der Idee der Studierendenmobilität innerhalb der EU – neuen Schwung bekommen. Der Austausch von digitalen Bildungsnachweisen, ob auf Ebene der Module oder der Abschlüsse, ist eines der zentralen Themen bei diesem Vorhaben. Die Hochschulen des Landes Baden-Württemberg treiben dies im Projekt bwOZG voran, unterstützen sich gegenseitig dabei und treten in deutschland- und EU-weiten Gremien gemeinsam auf. In unserer Präsentation möchten wir das Projekt vorstellen und dabei aufzeigen, welche Auswirkungen es künftig auf Lehrende und Studierende hat.
EIN MEHRDIMENSIONALER BLICK AUF DIGITALE PRÜFUNGEN: MÖGLICHKEITEN UND HERAUSFORDERUNGEN
Elisa Bumann, Karin Kleinn & Sven Slotosch (Universität Freiburg)
Um erfolgreich digitale Prüfungen zu planen, durchzuführen und zu etablieren, müssen viele verschieden Facetten des digitalen Prüfens Beachtung finden. Diese oft voneinander isoliert betrachteten technischen, didaktischen, rechtlichen und ethischen Aspekte digitalen Prüfens werden im Rahmen des Projekts "Partnerschaft für innovative E-Prüfungen. Projektverbund der baden-württembergischen Landesuniversitäten (PePP)" von allen Landesuniversitäten gemeinsam in elf Teilprojekten bearbeitet. Gefördert wird das Projekt von der Stiftung für Innovation in der Hochschullehre. Im Rahmen eines Messestandes soll über die Vielfalt an notwendigen Teilaspekten digitaler Prüfungen und die Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Projekt PePP berichtet werden.
LEAP – LEARNING ANALYTICS PROFILES
Jan Delcker, Dirk Ifenthaler, Joana Heil & Melanie Klinger (Universität Mannheim)
LeAP (Learning Analytics Profiles) hat zum Ziel, eine ganzheitliche und nachhaltige Learning-Analytics-Lösung in die bestehenden universitären Systeme zu integrieren. Dabei sollen Lern-Lehr-Prozesse bestmöglich unterstützt werden. Die einzelnen Komponenten des LeAP-Systems wurden modular entwickelt und bestehen aus einem eigenständigen Kernsystem, das als Datenspeicher fungiert, und kleineren Adaptern, die in andere Systeme, wie zum Beispiel ILIAS, integriert werden. Diese Adapter sammeln relevante Daten in den eingebundenen Systemen und leiten diese an das LeAP-Kernsystem weiter (Klasen & Ifenthaler, 2019). Um den hohen Sicherheitsbestimmungen um die Verwendung von LeAP zu genügen, wird der jeweilige Personenbezug doppelt pseudonymisiert. Über den alleinigen Zugriff auf die Datenbank können keine Rückschlüsse auf die konkrete Person gezogen, aber dennoch weitere personenbezogene Informationen (zum Beispiel Kursleistungen) demselben Pseudonym zugeordnet werden.
QUO VADIS: HYBRIDE LEHRFORMATE AUF DEM PRÜFSTAND – VORURTEILSFREIE EVALUATION ALS WEGBEREITER
Andreas Sexauer (Karlsruher Institut für Technologie (KIT))
Dieser Vortrag basiert auf systematischen Interviews mit Lehrenden am KIT und beleuchtet die aktuelle Situation und Stimmung rund um die hybride Lehre. Durch anekdotische Widerlegung hartnäckiger Vorurteile, die einer objektiven Standortbestimmung hybrider Lehrformate im Wege stehen könnten, soll der Vortrag die Zuhörerinnen und Zuhörer dazu anregen, sich sachlich und ergebnisorientiert mit den Chancen und Risiken dieses noch jungen Lehrformats auseinanderzusetzen. Das Ziel besteht darin, den Fokus auf einen gezielten und effektiven Einsatz des Formats zu lenken und einen fundierten Diskurs darüber zu ermöglichen.
HOCHSCHULÜBERGREIFENDER POOL DIGITALER LABORE – HS OFFENBURG IM VERBUNDPROJEKT SHELLS 4.0
Prof. Dr. Andreas Schneider (Hochschule Offenburg)
Im Rahmen des Verbundprojektes SHELLS (Shared Excellence – Laboratory Learning Spaces 4.0) entwickeln die Hochschulen Karlsruhe, Mannheim, Offenburg und Pforzheim gemeinsam mit der Gesellschaft für Hochschuldidaktik (GHD) einen hochschulübergreifenden Pool hybrider kompetenzorientierter Laborveranstaltungen zur digitalen Transformation. Der Vortrag gibt einen Einblick in den Aufbau des hochschulübergreifenden Laborpools und stellt die Veranstaltung "Digitale Zwillinge" des Offenburger Teilprojekts vor.
13:30 bis 14:45 Uhr
Digi-Fellows sowie Akteurinnen und Akteure
von HND-BW und HAW BW e.V. haben
ihre Beispiele guter Praxis vorgestellt.
DIE FUTURE-SKILL-KREATIVITÄT IM INTERNATIONALEN KONTEXT LERNEN
Prof. Dr. Tobias Seidl (Hochschule der Medien Stuttgart)
In zentralen Future-Skills-Frameworks werden "Kreativität und Innovation", "Kommunikation" sowie "Teamarbeit" als zentrale Kompetenzen benannt (Binkley et al 2013). Im Hinblick auf die beiden letztgenannten Bereiche wird besonders auch die Bedeutung des kompetenten Handelns in interkulturellen Gruppen hervorgehoben. Kreativität wird dabei nicht primär als künstlerisch expressive Kreativität verstanden, sondern als die Fähigkeit zur Generierung von neuartigen Problemlösungen. Damit ist diese Kompetenz für eine Vielzahl von Arbeitsbereichen von hoher Relevanz (vgl. zum Beispiel WEF 2023). Im Beitrag wird ein internationales Kooperationsprojekt beschrieben, in dem alle drei beschriebenen Kompetenzfelder kombiniert werden. Im Lernprozess kooperieren Studierende einer deutschen sowie einer koreanischen Hochschule. Das Blended-Learning-Konzept des Kurses verbindet dabei digitalen Input, Teamarbeit via Zoom, asynchrones Videofeedback sowie synchrone Reflexionsrunden.
MAKING THE DIFFERENCE: MAKERSPACES, DIVERSITÄT UND DIGITALE INNOVATION ZUM ANFASSEN
Sannah König & Anja Dirksmöller (Universität Stuttgart)
Was können wir tun, um Studierenden ein ansprechendes, innovatives Studienumfeld anzubieten und sie gut auf eine Zukunft vorzubereiten, die hohe Anforderungen an ihre Digitalisierungskompetenzen und ihre Fähigkeit zur Zusammenarbeit stellt? Makerspaces sind eine Möglichkeit für Studierende, sich mit innovativen Fertigungsverfahren vertraut zu machen und den Übergang von der analogen in die digitale Welt und wieder zurück zu erleben. Aber Makerspaces können so viel mehr: Sie sind ein Hub für interdisziplinäre Zusammenarbeit, sie bieten – wenn sie gut gemacht sind – einen geschützten Raum, in dem Diversität willkommen ist und Kreativität wachsen kann, und sie ermöglichen über Hierarchiegrenzen hinweg eine wertschätzende Begegnung auf Augenhöhe. Sannah König, Leitung, und Anja Dirksmöller, studentische Freiwillige, berichten von den Erfahrungen aus dem ersten Betriebsjahr Makerspace an der Universität Stuttgart, wo die Herausforderungen liegen und welche Erfolge sie verzeichnen konnten.
MOODLE-GESTÜTZTE SELBSTTESTS ZUR BUCHFÜHRUNG
Prof. Dr. Robert Nothhelfer (Hochschule Pforzheim)
Freiwillige Wiederholung des Stoffes Buchführung aus dem ersten Semester im vierten Semester als Grundlage für die Vorlesung Bilanzierung und Finanzwirtschaft
Anreiz: Zusatzpunkte für die Klausur, wenn innerhalb der ersten vier Wochen und mit überdurchschnittlichem Erfolg absolviert
Durchführung: moodle-gestützt, begrenzter Aufgaben-Pool, Zufallsauswahl der Aufgaben, beliebige Anzahl der Versuche, wird insgesamt sehr gut angenommen, positives Feedback in den Evaluationen
INTERAKTIV INTERDISZIPLINÄR – DIGITALE TOOLS IN DER PRÄSENZLEHRE FÜR FÄCHERÜBERGREIFENDE LEHRVERANSTALTUNGEN
Janine Blocher & Nicolai Preetz (Universität Konstanz)
In dem Kurzvortrag soll unser Projekt "Strafrecht digital3" vorgestellt werden. Ziel ist es, basierend auf unseren Erfahrungen die Herausforderungen interdisziplinärer Lehre herauszustellen und aufzuzeigen, wie die Ergänzung der Präsenzlehre mit interaktiven digitalen Elementen dabei helfen kann, diese zu überwinden. Im Fokus stehen dabei asynchrone eLearning-Kurse, die von den Lernenden zu Vor- und Nachbereitung sowie zur Vertiefung genutzt werden können. Sie erlauben es, auf unterschiedlichste Bedürfnisse der Lernenden je nach Kenntnisstand und fachlichen Hintergründen einzugehen. Außerdem geht es um interaktive Elemente, die in die Präsenzlehre live integriert werden können, um eine lernfreundliche Atmosphäre für alle zu schaffen und jeden einzelnen Lernenden abzuholen – dies auch vor den spezifischen didaktischen Herausforderungen, die die Vermittlung von rechtswissenschaftlichen Inhalten mit sich bringen.
SIMULATIONEN IN DER VIRTUELLEN REALITÄT: LOHNT SICH DER AUFWAND?
Robert Speidel (Universität Ulm)
1965 prophezeite Ivan Sutherland die Entwicklung eines "ultimativen Displays", das es ermöglichen würde, schwer begreifliche Konzepte dreidimensional und intuitiv in computergenerierten Welten nachzuvollziehen. Diese Prophezeiung scheint sich mit der Vermarktung der ersten erschwinglichen Virtual-Reality-Brillen (VR) im Jahr 2016 zumindest technisch erfüllt zu haben. Allerdings bedarf es eines beträchtlichen finanziellen und personellen Aufwands, um das didaktische Potenzial von VR tatsächlich zu realisieren. Hinzu kommen diverse organisatorische, technische und rechtliche Hürden, die den Einsatz in der curricularen Lehre erschweren. Angesichts dieser Herausforderungen stellt sich die Frage, ob die Mühe aus didaktischer Sicht gerechtfertigt ist. Am Beispiel von notfallmedizinischen VR-Simulationen an der Universität Ulm geht der Lightning Talk dieser Frage nach und gibt somit interessierten Dozenten und Hochschulmitarbeitern Orientierung, wann sich VR (nicht) lohnt.
SOCIAL MEDIA LEHREN UND LERNEN – AUSBILDUNG FÜR DIE KOMMUNIKATION ÜBER SOZIALE MEDIEN
Prof. Dr. Sarah Spitzer (Hochschule der Medien Stuttgart)
Soziale Online-Netzwerke gehören längst zu den präferierten Informationsquellen für einen steigenden Anteil der Bevölkerung. Systematisch redaktionelle Beiträge zielgruppenadäquat für genau diese Plattformen aufzubereiten erfordert eine Kombination unterschiedlicher Kompetenzen. Im Rahmen der Lehrveranstaltung "Social-Media-Redaktion" werden diese systematisch vermittelt. Das Modul "Social Media", das als Pflichtveranstaltung für unsere Viertsemester angeboten wird, kombiniert, aufbauend auf den Kenntnissen aus Medienproduktion und Marketing aus den ersten Semestern, die Lernumgebung einer Lehrredaktion mit der Bereitstellung digitaler Lernmaterialien zum Blended Learning, dem Einsatz von digitalen Tools für Projektmanagement und Kommunikation sowie Präsenzphasen für die redaktionelle Zusammenarbeit und strategische Abstimmung.
KANN INNOVATION AUCH NACHHALTIG ODER WIRD SIE NUR "ALT"? VON DER MATHE-APP (EURELEA-PREIS 2014) SCHRITTWEISE ZUR GRUNDLAGEN-APP
Dr. Gisela Hillenbrand & Barbara Meier (Hochschule Offenburg)
Seit nunmehr zehn Jahren setzt die Hochschule Offenburg ein Vorkurs-Konzept Mathematik um, in dem Studierende individuelle Hilfestellungen nach Bedarf über eine Mathe-App abrufen. Das Vorkurs-Konzept wird in Präsenz, als Live-Web-Konferenz oder zeitunabhängig video-unterstützt angeboten. Seit vielen Jahren erreicht es konsequent sehr gute Bewertungen durch die teilnehmenden Erstsemester. Die Mathe-App wurde konsequent weiter ausgebaut und unterstützt inzwischen beim Aufbau von Anschlusswissen Studierende in den Fächern Mathematik, Physik, Elektrotechnik, Technische Mechanik und Informatik.